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Über Bibcast

„Bibcast“ ist eine Internet-Konferenz zu Bibliotheksthemen.

Im Vorfeld des Bibliothekartags werden eine Reihe von Vorträgen LIVE ausgestrahlt (siehe Programm).

Über einen Live-Chat können ZuschauerInnen während der Übertragung Fragen stellen, die von den Vortragenden im Anschluss an den Vortrag beantwortet werden. Wie bei einer „echten“ Konferenz werden ModeratorInnen die Vortragenden vorstellen und die Diskussion moderieren.

Direkt im Anschluss an die Vorträge werden die Videoaufzeichnungen im YouTube-Channel von Bibcast unter einer CC-by-Lizenz bereitgestellt und später zusätzlich auf dem AV-Portal der TIB Hannover dauerhaft archiviert.

Publikation

In einem Praxisbeitrag für die Zeitschrift Informationspraxis wird über Entstehung und Ablauf berichtet, Mehrwerte und Stolpersteine veranschaulicht und damit zugleich eine Anleitung zur Organisation von Webkonferenzen gegeben:

Daniel Beucke, Arvid Deppe, Tracy Hoffmann, Felix Lohmeier, Christof Rodejohann, Pascal Ngoc Phu Tu: Anleitung zur Organisation von Webkonferenzen am Beispiel der “Bibcast”-Aktion zum Bibliothekskongress 2016. In: Zeitschrift Informationspraxis, Bd. 2, Nr. 2 (2016). http://dx.doi.org/10.11588/ip.2016.2.31976

Entstehungsgeschichte

Die Idee für Bibcast ist in Reaktion auf die Ablehnungsschreiben zum Bibliothekskongress 2016 entstanden:

„Nachdem alle eingereichten Beiträge von der Programmkommission sorgfältig geprüft und begutachtet wurden, bedauern wir sehr, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihr Beitrag A-XXX-XXXX-XXXXX mit dem Titel XYZ auf Grund der Fülle der eingereichten Beiträge leider nicht angenommen werden konnte.“

Für die AutorInnen ist es oft nicht nachvollziehbar, warum der Beitrag abgelehnt wurde. Die Auswahlkriterien (Innovation, Praxisrelevanz, Vernetzung/Interdisziplinarität, Vermittlung/Vortragsstil, vgl. Call for Papers auf S. 4) sind allgemein gehalten und die kurzen Abstracts reichen für die GutachterInnen nicht immer aus, um fair urteilen zu können.

Jedes Jahr gibt es dazu kritische Kommentare bei Twitter & Co. Sind unter den abgelehnten Beiträgen vielleicht gerade diejenigen Perlen, die abseits des Mainstreams schwimmen? Um dieser Hypothese nachzugehen, ist diese Serie von Webcasts enstanden, in denen die Vortragenden selbst Ihren (abgelehnten) Beitrag streamen.

Bei einigen IT-Konferenzen, wie z.B. bei der Reject.JS 2015 ist es schon gängige Praxis, aus den abgelehnten Beiträgen eine ganze Konferenz aufzubauen. Zur Veröffentlichung von aus den Vorträgen entstehenden Publikationen wären diverse Open-Access-Zeitschriften geeignet, z.B. 027.7, GMS Medizin, Bibliothek, Information, Informationspraxis, Libreas, O-Bib, Perspektive Bibliothek und VÖB-Mitteilungen.

Die Initiative wurde vom BID und der Programmkommission positiv aufgenommen (vgl. Beitrag vom 20.11.2015 auf der Kongresswebseite):

„BID und Programmkommission unterstützen diese Initiative und sehen sie als weitere Ergänzung des Programms des Bibliothekskongresses unter Nutzung moderner Kommunikationsmittel. Das gewählte Format des Webcasts ist eine hervorragende Ergänzung zu den bisherigen konventionellen Formaten und dem neuen Format des Clips, zu dem bald ein Call for Clips erfolgen wird.“
Dr. Heinz-Jürgen Lorenzen, Präsident von BID