Bernhard Mittermaier, FZ Jülich
LIVE am Montag, 07.03.2016, 09:00-10:00 Uhr
Während des Vortrags werden Ideen in einem EtherPad gesammelt, in dem sich jede/r einbringen kann. Das EtherPad soll einer etwas längerfristigen Auseinandersetzung mit den im Vortrag aufgeworfenen Fragen dienen: EtherPad zum Vortrag von Bernhard Mittermaier.
Abstract
Seit zwei Dekaden folgt der Anteil der Gold OpenAccess-Publikationen am Gesamtaufkommen der Zeitschriftenartikel einem exponentiellen Wachstum. Treiber der Entwicklung waren bislang vor allem das Eigeninteresseder Autoren und Anforderungen der Forschungsförderung. In Zukunft werden die zunehmende Zahl von Offsetting-Verträgen[1] und ggf. die Transformations-Initiative der MPG[2] für weitere Zuwächse sorgen. Bei Fortsetzung der bisherigen Entwicklung wird 2023 jede zweite Publikation Gold Open Access sein.Bei vielen Bibliotheken und ihren Trägern ist das Bewusstsein über die Dynamik der Entwicklung und über die Konsequenzen derTransformation von der Subskription zu OA für das eigene Handeln sehr gering ausgeprägt.[3] Der Vortrag zeigt, auf welchen Feldern Handlungsbedarf besteht:
- Finanzierungsströme: Wer übernimmt dieAbwicklung der Publikationsgebühren (Bibliothek oder Wissenschaft)? Was sind die Konsequenzen für die Bibliotheksetats?
- Zeitschriftenmanagement: Welche Zeitschriftenweist man zukünftig nach? Wie wird der Zugang organisiert? Wie wird die Langzeitverfügbarkeit gewährleistet?
- Höhe der Publikationsgebühren: Wer behält die Entwicklung im Auge? Wer verhandelt mit Verlagen? Wer legt ggf. Obergrenzenfest?
- Abwicklung der Publikationsgebühren: Bei einzelner Bezahlung jedes Artikels liegt die Zahl der Vorgänge um zwei Größenordnungen über der Zahl der Vorgänge in der Subskriptionswelt. Wie kann standardisiert und kumuliert werden?
- Personal: Welche Qualifizierungsmaßnahmen sind für neue Aufgaben notwendig?
[2] Konferenz “Staging the OpenAccess Transformation of Subscription Journals”, Berlin, 8.-9.12.2015, http://openaccess.mpg.de/Berlin12
[3] Peter Strohschneider: Kein »entweder – oder«. Positionen der DeutschenForschungsgemeinschaft zu Open Access. http://www.forschung-und-lehre.de/wordpress/?p=17955
Was bedeutet „APC“?
Article Processing Charges, also Publikationsgebühren